Sie sind also neugierig.
Das freut mich und ist für unsere gemeinsame Arbeit ein guter Ausgangspunkt!
Die im Folgenden aufgeführten Verfahren und Instrumente sind sowohl in der Beratung, als auch im Coaching und der Therapie einsetzbar; deshalb spreche ich allgemein von z.B. Ego-State-Arbeit. Die kleinen Wegweiser informieren über Inhalte, mögliche Einsatzbereiche und Indikationen.
Die Hypnose umgibt leider immer noch eine Aura des Magischen und der Scharlatanerie. Dabei gehört sie zu den
effektivsten Methoden, um Veränderungen in Gang zu setzen. Zugleich lässt sie sich sehr gut mit anderen Verfahren kombinieren und verstärkt deren Wirkung.
Deshalb vergessen Sie bitte zunächst alles, was Sie aus dem Fernsehen oder von Bühnen-Shows über Hypnose zu wissen glauben! Sie werden weder wie ein Huhn gackern, noch die Zahl 4 vergessen. Sie werden auch nicht willenlos oder gar „weg“ auf einem Sofa liegen! Das ist Show-Hypnose und hat nichts mit dem zu tun, was im therapeutischen Kontext geschieht.
Sie ist eine wissenschaftlich genau erforschte Technik, mit der man Menschen rasch und sehr tiefgreifend unterstützen kann, Verhaltensweisen und alte Muster zu erkennen und aufzulösen. Die vielleicht bekanntesten Einsatzbereiche sind die Raucherentwöhnung und das Gewichtsmanagement.
Aber Hypnose kann viel mehr!
Sie ist ein wirkungsvolles Instrument z.B. im Umgang mit Ängsten, Zwängen oder Depressionen. Aber auch in der Beratung hilft sie z.B. Ressourcen zu finden, Entscheidungen zu treffen, Selbstvertrauen aufzubauen oder "schlechte Angewohnheiten" loszuwerden.
Hypnose arbeitet immer lösungsorientiert.
Mittlerweile findet sie auch immer mehr in der Schmerztherapie Verwendung, so z.B. beim Zahnarzt oder als Alternative zur klassischen Anästhesie bei Operationen.
Aber wie funktioniert Hypnose?
70-80% unseres Handelns werden vom Unterbewusstsein gesteuert. D.h. wenn wir Veränderungen anregen wollen, ist es sinnvoll, sich nicht nur an die 20-30% des Bewusstseins zu wenden, sondern mit dem Unterbewusstsein zu arbeiten. Dort sind Unmengen an Mustern, Strategien, Verhaltensweisen etc. abgespeichert, auf die das Bewusstsein zugreift und die automatisch ablaufen. Wenn man diese nun „überschreibt“, also das Unterbewusstsein einlädt, eine neue Form zu finden, mit dem alten Bedürfnis, einer Angst o.Ä. umzugehen, findet nachhaltig Veränderung statt.
Wachstum ist hier das richtigere Wort als Therapie. Wachstum: spontaner, lebendiger und glücklicher sein. Deinen eigenen Kern mehr wertschätzen. Halberledigtes vollenden und neue Schritte riskieren.
(Bruno-Paul de Roeck)
Auch wenn alle Gestalt-Praktizierenden sich einig sind, dass es schwierig ist, Gestalt aufgrund ihrer Viel-Gestaltigkeit zu beschreiben, fasst oben stehendes Zitat doch kompakt zusammen, was damit möglich ist:
Von der Lösung eines konkreten Problems bis hin zur tiefgreifenden Persönlichkeitsentwicklung.
Meine beraterische und therapeutische Grundhaltung erwächst aus den Prinzipien der Gestaltarbeit, da sie mich während meiner integrativen Ausbildung zutiefst berührt haben. Ich erlebte am eigenen Leib und an eigener Seele, wie gut man mit Gestalt an "des Pudels Kern" kommen und wie vielgestaltig das passieren kann: mal behutsam, mal wuchtig direkt, aber immer lösend und heilend, sicher getragen im Kontakt mit dem Therapeuten.
Sprechen wir kurz über den etwas irreführenden Namen: Er bezieht sich auf die Gestaltpsychologie, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit Wahrnehmungsprozessen beschäftigte. Darum geht es in Gestalt nämlich auch: Wahrnehmen, was ist.
Wir werden also nichts im klassischen Sinne „gestalten“, sprich: Ton kneten, Aquarelle malen oder basteln.
Unseren Ausgangspunkt bildet immer das Hier und Jetzt, das, was gerade bei Ihnen auftaucht, wenn Sie und ich gemeinsam arbeiten, was im wahrsten Sinne des Wortes Gestalt annimmt. Das können durchaus auch Situationen und Erfahrungen aus der Vergangenheit sein, die aber für Ihre Gegenwart noch relevant sind.
Es geht um Kontakt und um Grenzen. Kontakt zu anderen, aber natürlich auch zu sich selbst. Kommt es in diesen Bereichen zu Störungen, fühlt sich der Mensch von seiner Lebendigkeit und dem aktiven Erleben abgeschnitten. Seine Handlungs- und Beziehungsfähigkeit leiden darunter. So entstehen z.B. Ängste, Depressionen oder Selbstwertprobleme.
In der Gestalt-Arbeit können Klient:innen Verhaltensweisen, Gefühle etc. ausprobieren und schlüpfen in Anteile ihrer selbst oder auch in andere Personen und gelangen so zu hilfreichen und heilenden Erfahrungen und Erkenntnissen.
Denn in dieser Art des Verkörperns, wie es in der Gestalt geschieht, ist der ganze Mensch angesprochen und beteiligt: Körper, Psyche und Geist.
Der portugiesische Neurowissenschaftler António Damásio bringt es auf den Punkt, wenn er den Körper als die Bühne der Gefühle bezeichnet.
Gestalt geht davon aus, dass die Lösung in Ihnen bereits vorhanden ist. Sie wissen, was gut und hilfreich für Sie ist. Ich begleite Sie und fungiere als eine Art "Geburtshelfer".
Es geht nun darum, dass Sie der Mensch werden, der Sie sind. Das klingt paradox. Anders ausgedrückt: Es geht darum, dass Sie das Leben führen können, das Ihnen entspricht und Sie zufrieden macht:
Elefanten versuchen nicht, Giraffen oder Schwalben zu werden. Radieschen versuchen nicht, Rote Beete zu werden. Aber wir versuchen zu sein, was wir nicht sind. Wir ersticken in den Idealen, die unerreichbar sind oder die nur auf unsere eigenen Kosten erreicht werden können.
(Bruno-Paul de Roeck)
Die beiden Begriffe werden gerne in einem Atemzug genannt, bezeichnen jedoch unterschiedliche Dinge:
Entspannung
Hier geht es primär um Verfahren, die helfen, einen entspannten Körper- und Geistes-Zustand zu erreichen, um z.B. Stress abzubauen, Erholung anzuregen und die Widerstandskraft zu stärken. So können sehr wirkungsvolle Auszeiten im Alltag entstehen, die Sie sich selbst schenken.
Ich biete Grundlagen im autogenen Training und der Progressiven Muskelrelaxation nach Jacobsen an.
Achtsamkeit
Hier geht es allgemein gesprochen um die Fokussierung von Aufmerksamkeit, z.B. auf den Atem, den Körper, auf Musik, die Hausarbeit etc. Meditation, von der es ungezählte Varianten gibt, ist eine Achtsamkeitstechnik.
Ziel von Achtsamkeitsübungen ist es u.a. aus dem "Autopiloten", der unser Handeln oftmals bestimmt, auszusteigen und eine größere Bewusstheit für unser Denken und Handeln zu entwickeln. Wie Sie sehen, gibt es hier Verbindungslinien zur Gestalt.
Hier geht es um
innere Anteile bzw. das
innere Team. Vielleicht haben Sie schon einmal von dem
inneren Kritiker oder dem
inneren Kind gehört? Es gibt unzählige und sehr individuelle (An-)Teile in uns, sogenannte
Ego-States.
Wichtig ist zu wissen: Es handelt sich dabei nicht um verschiedene Persönlichkeiten in Ihnen!
Die Ego-States sind vielmehr bildhafte Beschreibungen, um Erfahrungen, die Sie geprägt haben und in Ihrem Gehirn gespeichert sind, konkret fassbar zu machen. Teilweise manifestieren sich z.B. Verhaltensmuster oder Glaubenssätze.
In der Arbeit mit inneren Anteilen wird vieles klarer und fassbarer, da Sie nicht dauerhaft mit dem Problem assoziiert sind. Denn das Problem (z.B. Ihr innerer Kritiker, der Sie niedermacht und Ihr Selbstbewusstsein beschädigt) ist nur ein Teil von Ihnen; Sie können zu ihm auf Distanz gehen und sich so mit ihm auseinander setzen.
Ich nutze diesen Ansatz häufig in der Gestalt- und Hypnose-Arbeit.
Es gibt mittlerweile unzählige Verfahren mit so abstrakten Namen wie MET, EFT, TFT, PEP etc., die letztlich alle mehr oder minder das Gleiche meinen:
Mittels des Beklopfens bestimmter (Akupunktur-)Punkte lassen sich Blockaden im Energiesystem des Körpers lösen, Schmerzen lindern und allgemein gesprochen das psychische Wohlbefinden erhöhen.
Was zunächst esoterisch klingt, wird u.a. von Dr. Michael Bohne (PEP) mit den Ergebnissen der Hirnforschung erklärt:
Durch die Stimulation verschiedener Nervennetzwerke über das Klopfen wird der entsprechende Bereich im Gehirn "neu gestartet", so dass z.B. konkrete Ängste (Prüfungen, Zahnarzt, Auftritte etc.) und Blockaden (physisch und psychisch) reduziert werden und sich ein gesünderes Verhalten bahnen kann.
Die Klopftherapie ist u.a. zur Verbesserung der persönlichen Leistungsfähigkeit und zum Abbau (mentaler) Blockaden eine wunderbar einfach anzuwendende Methode zur Selbsthilfe.
Körperpsychotherapie
Elemente aus diesem Bereich dürfen nicht fehlen, da ich von der Einheit von Körper, Psyche und Geist überzeugt bin.
Darüber hinaus belegt die aktuelle Forschung immer deutlicher, wie wichtig es ist, auch bei psychischen Problemen den Körper mit in den therapeutischen Prozess einzubeziehen; denn Traumata z.B. werden nicht nur - wie die Psychologie lange angenommen hat - im Kopf , sondern auch im Körper "gespeichert".
Aus diesem sehr weiten und spannenden Feld möchte ich nur ein paar Stichworte nennen, die Ihnen für weitergehende Lektüre hilfreich sein können oder Sie erfahren es praktisch während eines Besuchs bei mir:
Embodiment-Forschung, Somatic Experience (Peter A. Levine) oder Woltemade Hartmann, der diesen Ansatz mit der Ego-State-Therapie kombiniert.
Tiefenpsychologie
Auch wenn der größte Teil meiner Arbeit von der Gegenwart ausgeht, hat diese doch oft einen klaren Bezug in die Vergangenheit, bis hin zu frühkindlichen Erfahrungen. Vieles, was uns nachhaltig geprägt hat, stammt aus dieser Zeit.
Schon mein Erst-Studium der Kulturwissenschaften zeigte mir, wie viel "Leben" und Wirklichkeit u.a. in Märchen, Mythen und Geschichten steckt. Vielfach sind es die dahinter stehenden archetypische Bilder, die in der Arbeit hilfreich sein können.
Zum Schluss bleibt noch zu klären, was hinter diesem abstrakten Begriff
integrativ steht, der meine Arbeit charakterisiert.
Sicherlich ist schon deutlich geworden, dass ich mehrere Verfahren anwende, die zum jeweiligen Thema und zu Ihnen passen, und dass diese nicht unverbunden nebeneinander herlaufen, sondern aufeinander bezogen sind. Teilweise sind sie aus ihrer Entstehung verwandt bzw. entspringen fast alle dem Feld der humanistischen Psychologie.
Im Mittelpunkt steht der Mensch, der alle Möglichkeiten und Ressourcen hat, sich selbst zu verändern. Der Mensch in seiner Gesamtheit ist dabei mehr als die Summe seiner Teile.
Vielleicht lässt sich der Begriff integrativ am einfachsten mit einem Bild fassen:
Der integrative Ansatz meint keinen Werkzeugkasten, in dem Schraubenzieher neben Zangen liegen. Er meint vielmehr ein Orchester, in dem unterschiedliche Instrumente wie Flöten oder Pauken jeweils ihren Part spielen und dabei zu einem neuen Klang verschmelzen.
Der integrative Ansatz ist somit auch mehr als die Summe seiner Teile.
Er orientiert sich an den Ergebnissen der aktuellen Psychotherapie-Forschung und bezieht die neuesten Erkenntnisse aus Gehirnforschung und den Neurowissenschaften mit ein.